Montag, 15. August 2016

2-Tages-Wanderung auf die Rax mit spektakulärem Sonnenuntergang - 14. und 15.08.2016



Am 14.08.2016 entschied ich mich relativ spontan, einen Ausflug auf die Rax zu machen. Mit der NÖ-Card, die ich besitze, kann man 1x im Jahr ohne weitere Kosten die Raxseilbahn benutzen. Da die Wetterprognose gut war, beschloss ich dies auszunutzen und oben eine schöne Wanderung zu machen. Vorsorglich packte ich auch den Hüttenschlafsack und ein paar notwendige Dinge für eine evtl. Übernachtung ein. Oben auf der Bergstation angekommen, war es so schön, dass ich mich entschloss, im Habsburghaus wegen einer evtl. Übernachtungsmöglichkeit anzurufen.  Denn zum Habsburghaus hin und zurück würde ich nicht an einem Tag schaffen. Für gute und konditionsstarke Wanderer wäre das wohl kein Problem, aber ich will ja das Wandern geniessen und keinen Stress haben. Mit der Aufteilung auf 2 Tage hatte ich jeweils ein grosses Zeitfenster und daher keinen Stress.

Das Profil der gesamten Wanderung, blau der 1. Tag (ca. 9 1/2 km)  rot der 2. Tag (ca. 8 1/2 km)  

 

Das Höhenprofil vom 14.08.
 Das Höhenprofil vom 15.08.




Strecke des 1. Tages:  Bergstation Raxseilbahn - "Praterstern" - Höllentalblick - Wolfgang Dirnbacher Hütte - Klobentörl - vorbei an Haberfeldkuppe, Scheibwaldhöhe und Bieskogel - Habsburghaus.

Strecke des 2. Tages:  Habsburghaus - Trinksteinsattel - Neue Seehütte - Seeweg - Ottohaus - "Praterstern" - Bergstation Raxseilbahn
(ursprünglich wollte ich über die Preinerwand und den Jakobskogel gehen, davon nahm ich aber wegen des plötzlich einsetzenden starken Nebels Abstand - davon später mehr)

Ich erwischte am 14.8. in der Früh eine der ersten Seilbahnen (8:15 Uhr) und fand oben bei der Bergstation herrliches Wetter vor. Wie schon erwähnt, entschloss ich mich zu diesem Zeitpunkt für die Übernachtung auf dem Habsburghaus. Der Hüttenwirt reservierte mir einen Platz im Lager (Zimmer waren keine mehr frei). Beim Gasthof bei der Bergstation kaufte ich mir ein Frühstück und genoss die ersten Blicke ins Tal



Der Schneeberg war noch in Wolken, aber herüben auf der Rax war alles "frei"


Das Ottohaus - zu dem ich aber heute nicht will - ist in Sicht 


Dann komme ich zum "Praterstern", wo ich endgültig die Entscheidung für die Tagesroute getroffen habe. Und ich habe richtig entschieden:  die Route war doch etwas schwieriger, als ich dachte und bei dem am nächsten Tag einsetzenden Nebel hätte ich alleine ziemlich viele Ängste ausgestanden



Hier muss ich dann weitergehen

aber vorher mache ich noch den kurzen Abstecher zum "Höllentalblick", der sich unbedingt lohnt






Zurück auf der Route geht es zunächst über einen Wiesenweg, dann aber über einen ziemlich rutschigen Waldweg hinunter bis zur - unbewirtschafteten - "Dirnbacherhütte"



und jetzt folgt das anstrengendste Stück dieses Tages. Der Aufstieg hinauf sozusagen auf das erhöhte Hochplateau der Rax 







Nachdem ich diese doch etwas anspruchsvollere Passage mit langsamem Tempo, aber ohne Schwierigkeiten überwunden hatte, traf ich einen tschechischen Wanderer, der mich auf Englisch fragte, ob er mir helfen könne. Also machte ich offenbar doch einen "abgekämpften" Eindruck. Ich verneinte dankend, sagte, dass es mir eh gut ginge, ob  er aber netterweise ein Foto von mir machen könne. :)  (auf dem schaue ich aber eh schon wieder etwas freundlicher) 

Der tschechische Wanderer erzählte mir noch, dass er im Habsburghaus übernachtet habe und es dort sehr nett sei. Dann ging er hinunter und ich weiter hinauf. Von jetzt an war es aber eher eine "Genusswanderung". Zwar ständig bergauf, aber moderat


Hier beim Klobentörl musste ich dann links abbiegen, um zum Habsburghaus zu gelangen, von hier an begegnete ich bis zum Habsburghaus keinem Menschen mehr


Und jetzt war es noch ein langer, aber nicht allzu anstrengender Weg, immer etwas bergauf durch Latschenfelder und immer wieder herrliche Ausblicke, ich konnte mich nicht sattsehen und brauchte daher ziemlich lange hinauf
ein Blick zum Schneeberg












Von nun an ging es für den heutigen Tag (fast) nur mehr gemütlich flach bzw. bergab



hier konnte ich schon die Schneealpe sehr gut sehen


Hier hatte ich den ersten Blick aufs Habsburghaus, aber man soll nicht täuschen:  es war noch eine ganz schöne Weile dort hin





Von hier sind es noch immer 15 Minuten - am nächsten Tag musste ich dann zu dieser Stelle zurückkehren, um den Weg über den Trinksteinsattel zur Raxseilbahn zu nehmen

noch eine kleine harmlose Felsenpassage

tragisch: er hätte nur mehr ein paar Schritte zum Habsburghaus gehabt, aber die Rax ist heimtückisch



und jetzt bin ich wirklich da - nur mehr ein paar Schritte die Anhöhe hinauf

Ich war schon um ca. 14:30 Uhr auf dem Habsburghaus, zurück zur Seilbahn wäre ich aber am selben Tag nicht gekommen. Ich hätte das nicht geschafft, ist ja lt. offiziellen Angaben 3 Stunden hin und ich hätte länger gebraucht. Da hätte ich die letzte Seilbahn nicht mehr erwischt.  ich gönnte mir daher auf der Terrasse des Habsburghauses ein paar Spritzer, las meine mitgebrachten Zeitungen und genoss einen herrlich relaxten Nachmittag.  Und ich erfreute mich an den vielen schönen Ausblicken. Abends aß ich dann Linsen mit Knödeln, trank mit dem netten Hüttenpersonal einen Latschenkieferschnaps und genoss dann vor dem Haus den herrlichen Sonnenuntergang.  Die Hütte selbst hat eine wunderbare Lage und man kann sich an den herrlichen Blicken nicht sattsehen












die Heukuppe, die höchste Erhebung der Rax, stark herangezoomt, es wären noch 2 Stunden dorthin


das Habsburghaus im Abendlicht

Und dann saß ich bis die Sonne endgültig verschwand, auf der Bank vorm Haus, nahm mir noch einen "Spritzer" mit und ich fühlte mich einfach glücklich!  Ich freute mich, sowas Schönes sehen zu dürfen!











Dann begab ich mich bald in das überraschend nette Lager zu Ruhe. Es ist kein reines Matrazenlager, sondern einzeln stehende Stockbetten. Da das Lager nicht voll belegt war, konnte ich mir ein Bett in einer angenehmen Ecke aussuchen. Die Hüttenruhe um 22 Uhr wurde eingehalten, dort kommen ja ausschliesslich Wanderer hin (die Hütte ist nur zu Fuß erreichbar) und die waren alle rechtschaffen müde. Die Hütte hat auch sehr saubere WC's und 2 Waschräume (getrennt für Herren und Damen) mit Kaltfliesswasser. Ich konnte diese Nacht sehr gut schlaen, obwohl sicher so an die 15-20 Leute im Lager waren Für diese Höhe und abgelegene Lage ist die Ausstattung durchaus komfortabel. Natürlich gab es nur "Katzenwäsche" (die heisse Dusche war dann am nächsten Tag zuhause fällig). Ich stand sehr früh auf, weil ich den Sonnenaufgang sehen wollte, der war aber nicht so spektaktulär, weil im Osten ein kleiner Berg davor ist. Das Raxplateau besteht ja aus mehreren verschieden hohen Gipfeln, es ist ständig ein Auf und Ab. Trotzdem war eine schöne Morgenstimmung
Der Hüttenhund geniesst die Morgensonne

Die Gämsen sagten "Guten Morgen"




Um 7 Uhr gab es Frühstück und dann zog ich bei Traumwetter wieder los. Und zwar ging es zunächst über den "Trinksteinsattel" zur "Neuen Seehütte" . Lt. Wetterprognose sollte es ab Mittag schlecht werden, aber das wäre sich mit meinem Zeitplan eh gut ausgegangen.  Der Weg zum "Trinksteinsattel" war für mich das Highlight des heutigen Tages. Zunächst geht es vom Habsburghaus  moderat bergauf, dann aber eine Weile fast flach auf einem zwar steinigen, aber schönen Weg. 
gleich nach dem Habsburghaus das Kreuz für den erfrorenen Hüttenpächter

 ein Rückblick auf das Habsburghaus, in dem ich mich sehr wohlgefühlt habe



noch ein Blick zurück




 und auch hier begrüssten mich Gämsen :)

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der allerletzte Blick aufs Habsburghaus






Von jetzt an geht es steil bergab bis zur Seehütte  -  zum Glück noch immer bei Schönwetter
noch ein freier Blick auf die Preinerwand, auf die ich dann eigentlich rauf wollte


vor mir Anna und Gerhard, die auch im Habsburghaus genächtigt haben und die ich heute immer wieder traf.


ich freute mich auf die Preinerwand, weil in so klarem Licht erschien, allerdings sah man unten schon Nebelfelder

Dann war ich unten bei der Seehütte und eigentlich entschlossen, die Preinerwand und später den Jakobskogel raufzugehen. Aber innerhalb Sekunden schob sich eine grosse Nebelwand herüber und daher entschloss ich mich, lieber doch den bequemen Seeweg zu gehen. Im starken Nebel wären ja eh keine Ausblicke gewesen und da man oben oft nah am Abgrund geht, ist es auch nicht ganz ungefährlich. ausserdem war ab hier der Reiz auch nicht mehr so gross für mich, da ich hier eh schon einigemale war.  (alles andere - vom Vortag und jetzt in der Früh war für mich das "Erste Mal")



Dann ging ich relativ zügig den bequemen Seeweg bis zum Ottohaus. Am Wegesrand schöne Vegetation und Rückblicke auf das "höhere" Hochplateau, wo ich oben war (dort war noch kein Nebel)









Beim Ottohaus traf ich wieder Anna und Gerhard, da der Nebel immer mehr wurde, entschlossen wir uns, bald zur Bergstation zu gehen.  Ich wäre ja gerne noch auf den Jakobskogel gegangen, aber diesem Nebel hätte das keinerlei Reiz gehabt. Nun wir gingen los, der Nebel wurde immer mehr, aber es war noch trocken. Etwa 150 Meter von der Bergstation entfernt spürten wir ein paar Tropfen und als wir drinnen waren, setzte Starkregen ein!  Na so ein Glück!!!!!!  Und bei so einem Wetter hätte ich mich am Vortag doch ziemlich gefürchtet. Wenn es sich schon abzeichnet, macht man das ja nicht, aber ich habe heute gesehen, wie schnell das Wetter umschlägt. Das gibt mir schon zu denken, ob ich sowas wirklich alleine machen soll. Andererseits war es wunderschön!!!!!!!!!!!  Und einen Besuch oder auch eine Nächtigung im Habsburghaus kann ich jedem empfehlen. Nett und sauber, freundliches Hüttenpersonal und gute Hausmannskost. Und da man von der Bergstation mindestens 3 Stunden hingeht, ist es dort wohl auch  eher selten überlaufen.
Da es so regnete, fuhr ich um 12:30 Uhr schon ins Tal hinunter, auch meine netten neuen Bekannten Anna und Gerhard.



ein Erinnerungsfoto - schön war es! und noch schaffe ich so einiges :)

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