Samstag, 20. August 2016

Ruhe und Wirbel an einem Tag - Hohe Wand - 20.08.2016


Am Samstag, den 20.08.2016 packte mich wieder die Wanderlust und ging auf meinen "Hausberg" Hohe Wand. Ich lebe ja auf der wenig bekannten Rückseite der Hohen Wand und von unserem schönen Ortsteil Dürnbach gibt es wunderschöne Steige (mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden) rauf. Hier herrscht herrliche Ruhe, drüben auf der "bekannten" Seite der Hohen Wand bei Skywalk und den Paragleitern war extrem viel los, ich war froh, dann im "Saugraben" wieder Ruhe vorzufinden:) 

Die Route:  Parkplatz ehemaliger Nazwirt - Krumme Ries - Waldegger Haus - Hochkogelstrasse - Gasthof Postl - Skywalk/Absprungbasis Paragleiter - Dollfusskirche - Saugraben - Grosse Klause - Parkplatz.  Insgesamt waren es etwa 11 km und 600 Meter Höhenunterschied.  Das Streckenprofil in verschiedenen Varianten: 



Das Höhenprofil:

Nun, ich sparte mir die erste Dreiviertelstunde von zu Hause bis zum Nazwirt (wäre sowieso nur ein eher langweiliger "Asphalthatscher" gewesen :D ) und fuhr mit dem Auto bis zum ehemaligen Gasthaus "Nazwirt". Dort kann man parken und in verschiedenen Varianten auf die Hohe Wand rauf gehen. Ich entschied mich für die "Krumme Ries", mein Lieblingssteig hinauf. Nicht ganz einfach, aber die kürzeste Route auf das "Waldegger Haus", das höchstgelegene Haus von Waldegg. Vom Nazwirt ging ich etwa eine 3/4 Stunde bis zum Einstieg zur "Krummen Ries". (Gute Wanderer schafffen das schneller, aber ich wollte heute eher eine "Genusswanderung" machen). 

Gleich am Anfang der Wanderung hatte ich eine nette Begegnung :) 
fürwitzig beobachtete mich das Eichkatzerl, verschwand dann aber bald

Die "Dirndln"  (für deutsche Freunde: Kornelkirschen bzw. Hartriegel) werden bald reif



Bald komme ich zur "Krummen Ries", ich weiß, dass dieser Steig nicht leicht ist, aber derzeit ist er besonders schlecht. Ist ja auch kein Wunder, bei den vielen Unwettern, die heuer waren. Ich würde diesen Steig im Moment keinesfalls empfehlen, auf keinen Fall "Sonntagswanderen".  Wer die Krumme Ries kennt, kann sie für den Aufstieg aber schon nutzen. Für den Abstieg würde ich sie aber nicht einmal erfahrenen Wanderern empfehlen. Ich liebe aber diesen Steig und hoffe, dass ich heuer nochmals Zeit habe, da raufzugehen. Ordentliche Schuhe und volle Konzentration sind ein "Muss".  Heute ließ ich mir auch betont Zeit, weil ich den Weg dokumentieren wollte. Mir verging die Zeit aber sehr schnell, weil es immer was zum Schauen gibt.  Brauchte aber vom Einstieg bis zum Waldeggerhaus ca. 1 1/4 Stunden. Gute Wanderer sind sicher in einer Dreiviertelstunde oben.

Auf diesem netten Bankerl verweile ich nicht, möchte ja bald rauf


Jetzt geht es aber richtig los:










Blick zum "Badener Turm", ein beliebter Kletterturm

Blick zum Unterberg








Blick zu den Balbersteinen


Von jetzt ab wird es leichter und bald bin ich beim Waldeggerhaus. Die Vogelbeeren (Ebereschen) werden schon reif, da freuen sich die Vögel sicher :)






Natürlich kehre ich im Waldeggerhaus bei Sussi und Wuffi ein. Da es noch nicht einmal 10 Uhr ist, verzichte ich heute auf meinen obligaten "Spritzer" sondern "begnüge" mich mit Kaffee und Hollersaft. Dieses schöne Gasthaus (gleichzeitig das höchstgelegene Haus Waldeggs) kann ich wärmstens empfehlen. Gute Küche, nette Wirtsleute und traumhaft schöne Aussicht von da oben. Nach der Stärkung und einem kleinen Tratscherl geniesse ich zunächst noch die schönen Aussichten, bevor es weitergeht:

heute zeigt sich der Schneeberg in voller Schönheit


auch der Ötscher ist heute schön zu sehen


auch auf der Dürren Wand wäre es heute schön
Für heute habe ich mir den Hohe Wand- Rundwanderweg 1 vorgenommen. Ab jetzt geht es nur mehr leicht bergab bzw. eben dahin und das ist eine reine Genusswanderung. Eine Weile geht es eher langweilig auf Asphalt, dann durch Wald und Wiesen bis zum Gasthof Postl.


der Dost duftete herrlich



auch dieser an sich sehr schöne Weg hat durch die vielen Unwetter gelitten




Beim Gasthaus Postl angelangt, gehe ich dann den Weg zum "Skywalk" und den Paragleitern. Dem "Skywalk" stehe ich persönlich sehr negativ gegenüber. Man hat doch auch ohne diese Stahlkonstruktion einen herrlichen Blick hinunter in die "Neue Welt", meiner Meinung nach verschandelt diese Konstruktion den Berg. Aber ok, wahrscheinlich muss man heutzutage sowas bieten, um Menschen in die Natur zu locken. Dort gehen die Leute sowieso nur die paar Meter vom Parkplatz hin, schauen runter und sagen, sie waren auf dem Berg. Ich persönlich werde den Skywalk jedenfalls nie betreten.  Aber natürlich genoss ich auch die schönen Aussichten dort und sah ein bisschen den Paragleitern zu. Aber ich sehnte mich nach der vorigen Einsamkeit












Weiter ging es entlang des Wandabbruchs, abwehselnd auf Waldwegen und der ziemlich stark befahrenen Wandstrasse bis zur "Engelbertkirche"





Die "Engelbert"-Kirche wurde in Gedenken an Engelbert Dollfuss erbaut (österreichischer Bundeskanzler in der Zwichenkriegszeit, wurde ermordet). Politisch will ich das nicht bewerten.  In dieser Kirche wurden früher regelmässig Sonntagsmessen abgehalten, jetzt nicht mehr. Gibt ja kaum mehr Kirchenbesucher im Tal, hier heroben wohl schon gar nicht - ausser bei gelegentlichen Bergmessen zu besonderen Anlässen.





Nach diesem "Abstecher" ging es noch kurz entlang der Strasse (zum Glück aber nicht lange) und dann rein in den "Saugraben", den ich wieder für mich alleine hatte :)


 das "Windloch", eine ziemlich tiefe Höhle, konnte ich leider nicht gut fotografieren

Jetzt bin ich beim "Kreisverkehr" (wie ich ihn nenne :) ) angelangt. Hier kommt der Weg von der "Grossen Klause" herauf und man kann entweder zum "Waldegger Haus", durch den Saugraben (wo ich runtergekommen bin) auf die andere Seite der "Hohen Wand" oder aber über den Hammerlsteig (wo man durch den Steinbruch muss) nach Peisching. 



Da ich ja wieder zu meinem Auto muss, hätte ich nur die Möglichkeit wieder Richtung Waldeggerhaus und dort auf halbem Weg über den leichten aber langen "Stanglsteinweg" runterzugehen oder aber über die "Grosse Klause" hinunter.  Diese bin ich ja vor Kurzem mit meiner Freundin Ingrid raufgegangen. Zum Raufgehen ist sie sehr schön. Zum Runtergehen aber ziemlich grenzwertig, vor allem da es durch den vielen heurigen Regen stellenweise ziemlich glitschig ist. In die Klause kommt ja kaum Sonne herein. 
ich war beim Runtergehen sehr, sehr vorsichtig und habe auch lange dafür gebraucht. Ich denke länger als wenn man raufgeht. Besonders die Übertritte bei den Leitern waren etwas brisant (beim Raufklettern auch keinerlei Problem). Aber runter bin ich gekommen :)














das Steigbuch - habe mich heute aber nicht eingetragen















Unten angelangt, musste ich dann noch zurück zum Parkplatz, wo mein braves Auto auf mich wartete :)  - und froh war ich, die Wanderschuhe ausziehen zu können 

Da heute die Badkantine offen war, blieb ich dort stehen und aß bei Renata und Werner ein sehr gutes gebackenes Kotelett mit Kartoffelsalat und hier gönnte ich mir auch meinen Sommerspritzer. Ein schöner Abschluss einer tollen Wanderung! :)




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