Freitag, 28. Oktober 2016

Aquas Verdes - Ausflug zu den "Naturschwimmbecken" 26.09.2016


Hier kann man zwar nicht von einer Wanderung sprechen (daher passt dieser Bericht nur bedingt in einen Wanderblog), aber es war sooo schön, daher möchte ich gerne die Bilder dieses Tages herzeigen.

Wir fuhren von unserem Domizil im Norden über Tefia Richtung Süden, in Llanos de Conception zweigt eine Asphaltstraße zur Westküste ab. Diese zieht sich einige Kilometer lang bis man zur kleinen Urbanisation "Aquas Verdes" kommt. Oben ein eher hässlicher Wohnblock und einige Häuser. Über eine Schotterstraße könnte man zur "Playa del Valle" runterfahren. Wir blieben aber oben stehen und gingen zu Fuß hinunter und später wieder rauf. So war es wenigstens ein kleiner Spaziergang :)

Der Übersichtsplan:

Unser Spaziergang und der Strand "Playa del Valle"

Auf der Playa del Valle (auch Playa des Sta. Ines genannt) gibt es kaum Touristen. Es sind da nur ein paar Ferienhäuser, der Strand gilt wohl eher als Geheimtipp für die einheimische Bevölkerung. Als wir dort waren, kam gerade eine Gruppe junger Spanier, die dort ihre Freizeit geniessen wollten.
Wenn man die etwas abschüssige Schotterstrasse runtergeht, entdeckt man ein herrliches Spektakel.  Und zwar bilden sich bei Flut in den Felsen mehrere "Naturschwimmbecken".  Man könnte stundenlang zuschauen, wie das Wasser da "hineinklatscht".  Herrlich entspannend, wenn man dort auf den Felsen sitzt und das einfach geniesst.  Solange das Wasser in diese Becken hineinfliesst, ist das Baden zu gefährlich, bei Ebbe kann man dort - solange das Wasser in den Becken stehen bleibt - aber angeblich gut baden.  Eigene Erfahrungen habe ich diesbezüglich keine.  Direkt im Meer zu baden, wäre auf jeden Fall zu gefährlich, wie fast überall an der Westküste.

Ich lasse jetzt einfach die Bilder dieser schönen Stunden sprechen:






















Diesen Ausflug kann ich Freunden der Westküste wärmstens empfehlen. Es ist dort ruhiger als in La Pared, Ajuy oder Los Molinos. Es gibt aber dort kein Lokal und auch keinen Laden, nur ein paar Häuser und den Strand. Wer länger dort verweilen möchte, muss sich auf jeden Fall eigene Verpflegung mitbringen, zumindest Wasser. Bis zur Appartementanlage führt eine Asphaltstrasse, man kann also bequem mit Mietwagen hinfahren und die paar hundert Meter zum Strand hinunterzugehen, ist keine größere Mühe. Runterfahren würde ich mit einem normalen Mietwagen nicht empfehlen. 

Dienstag, 25. Oktober 2016

Arrabales - der Vulkan im Malpais Grande - 25.09.2016

Für diesen Tag war das Ziel meiner Schwester Gerti und mir der Vulkan "Arrabales" im  "Malpais Grande".  Meines Wissens nach ist der Arrabales der südlichste "echte" Vulkan Fuerteventuras. Vulkanischen Ursprungs sind ja so gut wie alle Berge, aber der "Arrabales" schaut noch so aus, wie man sich einen Vulkan vorstellt: mit einem beeindruckenden Krater. Das "Malpais Grande"  ( grosses schlechtes Land) ist von den 3 Vulkanen "Arrabales",  "Liria" (der schon fast abgetragen ist) und "La Laguna" geprägt. Diese 3 Vulkane sind für dieses riesige Lavafeld "verantwortlich".  Es befindet sich so etwa  östlich von Tuineje  und nördlich von Gran Tarajal. Von der FV2 aus ist der Vulkan "Arrabales" gut zu sehen. Es befindet sich dort auch eine Parkbucht für Fotostopps :) 
Wenn man von Norden kommt, ist ein Stück vor der Ortschaft "Tequital" ein Bushäuschen zu sehen, Dort kann man parken und findet den Wanderweg zum Vulkan. Der Weg ist mit einer Kette abgesperrt (ganz gut so, denn sonst könnte man dort auch fahren) und man kann von dieser Stelle  bis zum Vulkan hin bequem gehen. 
Im Vorjahr war ich schon mal alleine dort, es war damals aber extrem starker Wind, ich ging nur ein Stück am Kraterrand entlang und kehrte dann um. Es war mir einfach zu gefährlich, ich dachte damals aber, dass es am Kraterrand hinauf nicht schwierig sei. Nun, diesmal wurde ich da eines Besseren belehrt.  Wir schafften zwar den Aufstieg, aber es ist alles andere als leicht.   Damals vor einem Jahr war die Entscheidung abzubrechen, auf jeden Fall richtig.  Diesmal war es aber einigermassen  windstill (an manchen Stellen war schon Wind, aber erträglich)  und wir konnten den beeindruckenden Krater voll und ganz geniessen. 

Der Übersichts- bzw. Lageplan:

Das Strecken- und Höhenprofil

der Weg und der  Kraterrand  (wirkt auf der GPS-Aufzeichnung leichter als es ist)



Also zunächst durch das Lavafeld (aber auf einem bequemen Weg), der Vulkan kam immer näher
















Schon etwas bergauf kommt man bei einer Felsnische vorbei, die für die Schutzheilige einer Ortschaft in der Nähe des Vulkans bestimmt ist.  Ich nehme an, es handelt sich um die Ortschaft "Tequital".  Ich habe aber noch nicht herausbekommen, um welche Schutzheilige es sich handelt und wann diese Fiesta stattfindet.  Jedenfalls dürfte zur Zeit der Fiesta die Statue dort in den Felsen hineingestellt und von den Menschen besucht werden. Da im Gegensatz zu meinem letzten Besuch der Weg sehr gut hergerichtet war, nehme ich an, dass die Fiesta gar nicht so lange vorher stattgefunden hat.  Es wurde auch ein sehr schöner Zugang zur Felsnische angelegt, also denke ich, dass da schon viele Menschen daran teilnehmen werden. Falls jemand von den Fuertefreunden Näheres über diese Fiesta und das Heiligtum weiß: das würde mich sehr interessieren.

der sehr schön hergerichtete Zugang zur Felsnische

in dieser Felsnische wird wohl das Heiligtum zur Zeit der Fiesta aufgestellt


Von hier war es nicht mehr weit zum Vulkan. Zuerst noch der bequeme Weg, dann ein Pfad und wir waren am unteren Kraterrand.




Bis zu diesem unteren Kraterrand kann ich die Wanderung empfehlen, ordentliches Schuhwerk ist aber schon Voraussetzung. Es lohnt sich auch durchaus, nur bis hierher zu gehen. Man kann den herrlichen Krater von hier gut bewundern und braucht keine Wege verlassen. 
Was wir dann weiter gemacht haben, empfehle ich ausdrücklich NICHT!!!

Wir gingen vom unteren Kraterrand rechts entlang, zuerst ist der Kraterrand noch recht bequem, aber es wird immer schwieriger und es wäre weder "lustig", in den tiefen Krater reinzurutschen, aber auch nicht auf den Abhang auf der anderen Seite.  Mit Geländeerfahrung und voller Konzentration geht es aber schon und man wird mit herrlichen Blicken belohnt. 

Während des Aufstiegs hatten wir auch ein "Big Brother" - Erlebnis. Und zwar schwirrte über  dem Vulkan eine Drohne herum  (leider ist es weder Gerti noch mir gelungen, diese wirklich fotografisch "einzufangen"). Jedenfalls fühlten wir uns sehr beobachtet und wir hatten auch ein bisschen Spaß, indem wir uns gewisse Szenarien vorstellten, wo man von der Drohne beobachtet wird.  Nun, da möchte ich eher nicht ins Detail gehen. *lol*
Vielleicht schwirrt unser Aufstieg ja jetzt irgendwo im Internet herum  -  falls da jemandem was auffällt, bitte um Mitteilung ;)  Kann mir jedenfalls vorstellen, dass derjenige, der dann die Bilder von der Drohne auswertete, nicht viel Freude damit hatte, dass da zwei alte österreichische Bergziegen auf dem Vulkan herumkletterten *lol*

Wie gesagt, der Aufstieg war zwar schwierig, aber wir erreichten doch das "Gipfelkreuz" (ja ich weiß eh, dass dies eine Kennzeichnung vom geografischen Institut ist, aber ich nenne es halt "Gipfelkreuz") ;)










Oben angelangt hielten wir uns eine Zeitlang dort auf und genossen die schönen Blicke in alle Richtungen
der leider schon fast abgetragene Vulkan "Liria" und dahinter der Vulkan "La Laguna"


der Vulkan "Gairia", der Hausvulkan von Tuineje und Tiscamanita. Den kann man an guten Tagen auch von manchen Vulkanen des Nordens aus sehen



der Cardon

der schöne Krater


Blick nach Tuineje






Noch ein paar Gipfelfotos







Irgendwann mussten wir allerdings wieder runter. Wir überlegten, ob wir den Abstieg wieder über die Aufstiegsroute wählen sollten, da die andere Seite auch nicht sehr vertrauenerweckend aussah und wir den Aufstiegsweg zumindest schon kannten. Dann entschlossen wir uns aber doch, den anderen Abstieg zu wählen und damit sozusagen den Vulkan ganz zu umrunden. Und wir haben es nicht bereut. Es war zwar nicht leichter als der Aufstieg, aber auch nicht schwieriger und in unserem bewährten "Bergziegenmodus" sind wir ganz gut runtergekommen: )






hier haben wir die Vulkanumrundung vollendet ;)


Es hätte dort noch einen Pfad in eine andere Richtung ins Malpais Grande gegeben, wir wollten jetzt aber keine Experimente mehr eingehen und gingen lieber wieder den vorigen Zugangsweg zurück. 





 Wir fuhren dann noch mit dem Auto Richtung Tuineje und Tiscaminata und schauten uns - von herunten - die Vulkane "Gairia" und "La Laguna" an.  Diese beiden haben wir ja auch noch im "Visier". 
der Vulkan "Gairia"

der Vulkan "La Laguna".  Den möchte ich schon wegen der legendären "Glitzersteine", die es dort geben soll, mal besteigen



traurig finde ich den Anblick des Vulkans "Liria", der  wegen des Picon-Abbaus schon so abgetragen ist, dass es ihn eigentlich nicht mehr gibt. 

Fazit dieser Wanderung:  es lohnte sich auf jeden Fall mal, für diese Vulkan eine Stunde Richtung Süden zu fahren, das Malpais Grande und der Vulkan  "Arrabales" sind sehr beeindruckend.  Ich denke aber, dass es mir  - im Gegensatz zu den Vulkanen des Nordens, auf die ich immer wieder rauf will - mit einem einmaligen Besuch reicht. Die Vulkane "Gairia" und "La Laguna" möchte ich aber auch mal erkunden.