Montag, 15. Juni 2015

Als Eva de Maxorata von ihren Sünden reingewaschen wurde - Mariazell Juni 2015 - Tag 2

Der 2. Tag sollte es dann "in sich" haben *lol*
Hier mal das Streckenprofil:
Die Aufzeichnung von diesem Tag ist nicht vollständig, da der Minihomer einmal ausgefallen ist.
Es waren insgesamt ca. 31-32 km, ich bin aber davon 6 km mit einem Auto mitgefahren, bin selbst also an diesem Tag "nur" 25 km gegangen.
Die Streckenführung: Kalte Kuchl - Hochreit - St.Aegyd - Kernhof - Kernhofer Gscheid.

Wir frühstückten um 7 Uhr früh in der "Kalten Kuchl" und starteten - bei Schönwetter - um 8 Uhr. Frisch und munter formierten wir uns noch zu einem Gruppenfoto, bevor es losging:

Hier gings dann gleich in den Wald rein und auch bald - moderat - hoch:

Wir gingen eine Weile über Forst- und Waldwege - einmal vorbei an lieben Hochlandrindern - dann ein Stück steil bergauf und dann das - für mich - schönste Stück des Tages. Die Kammwwanderung in Hochreit.

Bevor es wieder abwärts ging, machten wir eine Pause bei der schönen Kapelle:

Beim Aufbruch der Blick auf dieses Schild, im Gasthaus "Pertold" wollten wir mittagessen und freuten uns schon darauf:

Dann ging es ziemlich steil bergab, wo ich leider wieder keine Zeit zum Fotografieren hatte, sonst wäre ich nicht "nachgekommen", dann ging es ohne weitere grössere Steigungen Richtung St. Aegyd:

Am Weg eine schöne Feuerlilie und dann endlich das Ortsschild von St. Aegyd (war aber noch eine Weile bis zum Gasthaus hin - ein fader "Asphalthatscher")

Im Gasthaus "Perthold" in St. Aegyd machten wir es uns zuerst im schönen Gastgarten gemütlich, gaben unsere Bestellung auf, aber plötzlich zogen Wolken auf und es kam ein heftiges - und wie wir zuerst dachten, kurzfristiges - Gewitter. Wir flüchteten in den auch sehr gemütlichen Gastraum, aßen und tranken und wollten das Gewitter "aussitzen". Wir dachten da wirklich noch, wir haben Glück, dass es hier passiert ist und es wird ja bald vorbei sein. Denkste!!!!! Nach einer Stunde schien es zwar nachzulassen und wir brachen auf, aber es sollte noch ziemlich "dick" kommen.

Hier lachte ich noch, als ich mich wettermässig adjustierte:
. Kurze Zeit später musste ich auch noch die Regenpelerine drüber stulpen - an fotografieren war da natürlich nicht mehr zu denken, ich musste froh sein, alles irgendwie schützen zu können.

Also jetzt ohne Fotos: wir gingen zunächst ein Stück in St. Aegyd bis zur Abzweigung, wo der eigentliche Wallfahrerweg durch die "Unrecht-Traisen" zum schönen aber steilen Waldweg zum Kernhofer Gscheid führen würde. Dort stand aber eine Tafel, dass der Weg dzt. wegen Arbeiten gesperrt ist und man über den Radweg gehen solle. Der ist aber 3 km länger. Nach kurzer Diskussion teilte sich die Gruppe, 3 Wanderer (Heidi, Joe und Renate) entschlossen sich, trotzdem den "normalen" Wanderweg zu gehen, da ja am Wochenende eh keine Arbeiten stattfinden, der Grossteil der Gruppe entschied sich aber für die "sichere" Variante des Radweges. Ich schloss mich nach kurzer Überlegung dieser Gruppe an und das war an diesem Tag die - für mich - richtige Entscheidung. Nach kurzem Weg begann es wieder arg zu blitzen und zu donnern und es setzte Starkregen ein. 2 Damen entschlossen sich daraufhin, lieber gleich für heute abzubrechen und mit unserem lieben Begleitfahrer Ludwig mit dem Auto aufs Kernhofer Gscheid zu fahren. Er versprach uns restlichen Wanderern, nochmals zurück zu fahren, falls der Regen so extrem bliebe. Nun, es wurde nicht besser. Wir 4 Wanderer (Christa, Hermann, Agi und ich) gingen etwa 7 km bis zum ehemaligen Kernhofer Bahnhof, wir gingen im Starkregen nur so dahin und hatten nichts von der schönen Landschaft. Trotz guter Ausrüstung - ich z.B. Goretex-Jacke und -Schuhe sowie noch zusätzlich eine Regenpelerine) waren wir in kurzer Zeit triefend nass. Der Oberkörper war durch die gute Ausrüstung schon einigermassen geschützt - auch im Rucksack (der ja unter der Pelerine war und ausserdem selbst einen Regenschutz hat) - wurde nichts nass, aber über die Hose und in den Schuhe rann das Wasser ungehindert. Habe ich in der Form bei einer Wanderung noch nie erlebt, aber so eine Erfahrung muss man auch mal machen. Wie gesagt, wir kamen bis zum ehemaligen Kernhofer Bahnof und an der Strassenkreuzung stand Ludwig mit dem Auto!!!!! Ich entschloss mich, für heute w.o zu geben - 25 Tageskilometer hatte ich ja eh schon in den Füßen und ich habe keinerlei Lust, dem Verein "Verkühle dich täglich" beizutreten, also nahm ich sein Angebot zum Mitfahren gerne an. Meine 3 Mitwanderer wollten es aber trotz einsetzendem Hagel weiter zu Fuss durchziehen. Sie haben meine Hochachtung, aber ich bin über meine eigene Entscheidung froh.

Dann setzte mich der nette Ludwig beim Gasthaus ab und gesellte sich selbst wieder zu den Damen, die bereits vorher hier waren.

Die nette Frau Gruber vom Gasthaus am Kernhofer Gscheid gab mir gleich ein Einzelzimmer, versorgte mich mit jeder Menge Zeitungspapier für die triefenden Schuhe und ich gönnte mir eine ausgiebige heisse Dusche, zog trockene Kleidung an und wartete zusammen mit Ludwig und den schon vorher eingetroffenen Damen auf die mutigen restlichen Wanderer.

Und nach etwa 1 1/2 weiteren Stunden kamen sie auch: Natürlich auch vor Nässe triefend (aber irgendwann ist eh die Grenze erreicht, nässer als nass kann man nicht werden). Die "abgespaltene" Dreier-Gruppe hatte anfangs relatives Glück. Sie konnten sich bei Beginn des Starkregens bei einem Bauern unterstellen, wo es es sehr gemütlich war und sie auch einen "Spritzer" trinken konnten. Der Bauer hätte ihnen auch angeboten, sie zum Kernhofer Gscheid zu bringen. Da das Wetter aber kurzfristig besser schien, entschlossen sie sich doch für den Waldweg. Der war zwar lt. ihren Schilderungen eh gut begehbar aber dann setzte wieder Starkregen ein und da mussten sie dann "durch". Jedenfalls sind alle glücklich angekommen und sie haben auch meine volle Hochachtung.

Nachdem auch die restlichen Wanderer geduscht und ihre Kleidung und Schuhe "versorgt" hatten (Schuhe wurden mit Zeitungspapier ausgestopft und auch noch geföhnt, die Kleidung so gut als möglich zum Trocknen aufgehängt) trafen wir uns in der gemütlichen Gaststube, gönnten uns ein ordentliches Abendessen (und natürlich ein paar "Spritzer" bzw. jeder was er halt wollte), plauderten noch ein bisschen, zogen uns dann aber auch bald zurück. Schliesslich waren für nächsten Tag für 5:45 Uhr zum Frühstück verabredet und der Abmarsch war für 6:30 Uhr geplant.
Bei der Küche steht eine unmissverständliche Aufforderung:

Abends war dann nach dem großen Regen eine herrlich klare Luft und wir freuten uns (mit Recht) auf den morgigen Tag:

Zeitweise fragte ich mich am Nachmittag, warum ich mir das eigentlich "antue", aber ich finde, das muss man auch mal erleben. Und trotz aller Anstrengung gibt es nichts Schöneres, als zu Fuss zu gehen. Man spürt, dass man lebt (überhaupt, wenn die Knochen krachen :D :D ) und der Geist wird auch frei!!!!
Und von meinen "Sünden" (ich hoffe ja doch, dass ich keine gar so argen habe!!!!!!) wurde ich an diesem Tag auch mit Garantie reingewaschen!!!! *lol*

Fortsetzung folgt....


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